
Wundversorgung
Die Wundversorgung ist ein essenzieller Bestandteil der medizinischen Pflege, der sich mit der Behandlung und Heilung verschiedener Wundarten beschäftigt. Dabei werden akute Verletzungen wie Schnitt-, Schürf- oder Verbrennungswunden behandelt, die plötzlich auftreten, sowie chronische Wunden wie Dekubitus oder Ulcus cruris, die langfristige ärztliche Aufmerksamkeit erfordern.
Wir bei Curro Med möchten Ihnen einen Überblick darüber geben, welche medizinischen Materialien benötigt werden und wie Sie als Wundversorger einer chronischen Wunde am effektivsten vorgehen können und Sie anleiten, wie Sie bei der Versorgung einer chronischen oder schwer heilenden Wunde am effektivsten vorgehen.
Welche Maßnahmen gehören zum Wundmanagement?
Die Wundversorgung beinhaltet die umfassende Behandlung von Verletzungen der Haut und des darunterliegenden Gewebes. Wundmanagement bezeichnet wiederum eine vollständige Anamnese und Dokumentation der Wunde, was üblicherweise von Ärzten und professionellen Pflegekräften durchgeführt wird.
Das Vorgehen weist folgende Schritte auf:
Reinigung und Desinfektion der Wunde
regelmäßiges Wechseln von Wundauflagen, Pflastern und Verbänden
gegebenenfalls die Durchführung einer Wundtoilette
Überwachung des Heilungsprozesses
Die Wundversorgung wird je nach Schweregrad der Verletzung durch eine Antibiotika- und Schmerztherapie begleitet. Zusätzlich werden auch hyperbare Sauerstofftherapie, Vakuumversiegelungstherapie und Hauttransplantation in Erwägung gezogen.
Prinzipiell kann die Wundversorgung in primäre und sekundäre Wundversorgung unterteilt werden, abhängig von der Möglichkeit eines direkten Wundverschlusses oder der Notwendigkeit eines offenen Heilungsprozesses.
Primäre
Wundversorgung
Hierbei handelt es sich um Wunden, die unmittelbar ärztlich behandelt werden müssen. Das Hauptziel besteht darin, Verletzungen wie Schnittwunden oder Platzwunden schnell zu schließen, um das Infektionsrisiko zu minimieren und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Die Schritte der primären Wundversorgung umfassen:
- Reinigung der Wunde, oft mit steriler Kochsalz- oder Ringerlösung
- Entfernung von Fremdkörpern mit einer Pinzette
- Anwendung von Antiseptika
- Verschluss der Wunde mittels Nähten, Klammern oder Gewebeklebern
Oberflächliche Verletzungen wie Schürfwunden können in der Regel zu Hause selbstständig behandelt werden, während tiefe oder schwer blutende Schnittverletzungen einer medizinischen Behandlung bedürfen.

Sekundäre
Wundversorgung
Die sekundäre Wundversorgung wird in Fällen angewendet, in denen ein direkter Wundverschluss nicht möglich oder empfohlen ist, wie beispielsweise bei infizierten oder chronischen Wunden. Ein unmittelbarer Verschluss könnte zu einer massiven Keimvermehrung unter der Hautoberfläche führen und damit eine ernsthafte Infektion auslösen.
Daher wird bei der sekundären Wundversorgung zunächst eine offene Wundtherapie vorgenommen, bei der die Wunde in kontinuierlichen Abständen fachgerecht gereinigt wird. In solchen Situationen ist es von entscheidender Bedeutung, eine angemessene Pflege sicherzustellen, um ein sauberes und geeignetes Wundmilieu zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Der Wundverschluss erfolgt, wenn nachgewiesen ist, dass keine Entzündung mehr vorliegt und das neu gebildete Gewebe in einem gesunden Zustand ist.
Die sekundäre Wundversorgung beinhaltet:
- Regelmäßige Reinigung der Wunde
- Verwendung spezieller Wundauflagen
- Überwachung auf Anzeichen einer Infektion
Bei langwierig auftretenden Wunden ist eine breit ausgelegte Therapie unumgänglich, um die zugrundeliegenden Ursachen zu ermitteln und eine erfolgreiche Heilung zu erzielen. Dazu gehört eine konsequente medizinische Betreuung und ein systematischer Verbandswechsel


Die moderne Versorgung chronischer Wunden
Chronische Wunden bedürfen einer spezialisierten und oft langfristigen Behandlung. Zu den häufig beobachteten Krankheitsbildern zählen Dekubitus, Ulcus cruris, diabetische Fußulzera und Wunden aufgrund von Durchblutungsstörungen. Die Behandlung konzentriert sich hierbei nicht nur auf die Verletzung selbst, sondern auch auf die zugrunde liegende Ursache, wie beispielsweise Diabetes oder Veneninsuffizienz.
Eine umfassende Versorgung hartnäckiger Wunden erfordert eine gründliche Wundreinigung, die Auswahl geeigneter, hydroaktiver Wundauflagen, Druckentlastung und gegebenenfalls eine begleitende medikamentöse Therapie. Darüber hinaus ist eine enge Zusammenarbeit mit Pflegepersonal, Ärzten und gegebenenfalls auch Angehörigen als Wundversorger vonnöten, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern
Die moderne Wundversorgung folgt M.O.I.S.T.-Konzept, das umfassende Lokaltherapie sicherstellt:
moisture balance
(Exsudatmanagement)
oxygen balance
(Sauerstoffzufuhr)
infection control
(Infektionskontrolle)
support
(Unterstützung des Heilungsprozesses)
tissue management
(Gewebemanagement)
Spezielle Wundarten und
ihre Versorgung
Sinus pilonidalis (Steißbeinfistel)
Bei Sinus pilonidalis handelt es sich um eine Erkrankung im Bereich des Steißbeins, die oft durch das Eindringen von Haaren verursacht wird. Um die Fistel zu behandeln, ist in der Regel eine chirurgische Entfernung erforderlich, die einen tiefen Schnitt zur Folge hat. Die dadurch entstehende Wunde kann mitunter bis zum Knochen des Steißbeins reichen. Da die Wundheilung sich von unten nach oben vollzieht, wird nach der Beseitigung des betroffenen Gewebes eine sorgfältige Wundpflege durchgeführt, um erneute Infektionen zu verhindern.
Postoperative Wundheilungsstörung
Postoperative Wundheilungsstörungen können nach chirurgischen Eingriffen auftreten und sind durch eine fehlende Heilungstendenz der Wunde über mehrere Wochen hinweg gekennzeichnet. Die Gründe dafür können vielfältig sein und verlangen nach einer individuellen Behandlung. Dazu gehören regelmäßige Wundreinigung, Antibiotika und eine engmaschige Überwachung durch medizinisches Fachpersonal, um die Heilung zu fördern und Infektionen zu verhindern. Eine erfolgreiche Bewältigung der Wundheilungsstörung setzt eine gezielte, professionelle Versorgung und eine angepasste Therapie voraus.
Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD)
Die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis entsteht durch langanhaltenden Kontakt mit Urin oder Stuhl und manifestiert sich in oberflächlichen, lokalen Entzündungen und Hautverletzungen. Ein wesentlicher Bestandteil der Heilung besteht darin, den Hautkontakt mit Urin und/oder Stuhl zu vermeiden. Hierbei ist es besonders wichtig, geeignete Inkontinenzprodukte wie geschlossene Windelsysteme oder Netzhosen mit Einlagen zu wählen. Zusätzlich wird eine gründliche Hautpflege empfohlen, um weitere Reizungen zu verhindern. Die Behandlung umfasst regelmäßiges Reinigen der Haut und die Anwendung von Barrierecremes.
Diabetisches Fußsyndrom (DFS)
Das Diabetische Fußsyndrom ist eine schwerwiegende Komplikation bei Diabetespatienten, die eine umfassende Wundversorgung erfordert, um Amputationen zu vermeiden. Häufig entwickeln sich aus kleinen offenen Verletzungen am Fuß aufgrund der eingeschränkten Wundheilungsfähigkeit tiefe, ulzerierende Wunden, die sich infizieren. Die Behandlung beinhaltet die gründliche Reinigung und Pflege der betroffenen Bereiche, die sorgfältige Kontrolle des Blutzuckerspiegels und gegebenenfalls den Einsatz orthopädischer Schuhe oder Einlagen zur Minderung des Drucks.
Dekubitus
Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür, ist eine häufig auftretende Komplikation bei bettlägerigen Patienten. Besonders gefährdet sind dabei Körperstellen wie die Schulterblätter, Hüften, Fersen und das Gesäß. Um Dekubitus vorzubeugen und zu behandeln, sind verschiedene Maßnahmen zur Druckentlastung notwendig. Dazu gehören regelmäßige Umlagerungen, spezielle Matratzen oder Auflagen und eine sorgfältige Hautpflege.
Ulcus cruris
Ulcus cruris, auch bekannt als Unterschenkelgeschwür, ist eine häufige Form von chronischen Wunden, die als Folge einer Veneninsuffizienz oder Arteriosklerose auftritt. Es lässt sich in drei Kategorien einteilen: Ulcus cruris venosum, Ulcus cruris arteriosum und Ulcus cruris mixtum. Die Behandlung dieses Wundtyps umfasst sowohl eine Kompressions- als auch eine Wundtherapie. Darüber hinaus ist es wichtig, die zugrundeliegende venöse Insuffizienz zu beaufsichtigen.
Material zur
Wundversorgung
bestellen
Die Auswahl geeigneter medizinischer Materialien spielt eine entscheidende Rolle für den erfolgreichen Verlauf der Wundbehandlung. Moderne Wundversorgungsprodukte, wie hydroaktive Verbände und sterile Wundauflagen, sind unerlässlich, um ein optimales Wundmilieu zu erhalten. Indem sie die Wunde vor Infektionen schützen, fördern sie aktiv die Heilung.
Um die Therapie als Wundversorger bestmöglich durchzuführen, empfehlen wir Ihnen, eine Fachberatung in Anspruch zu nehmen und hochwertige Wundversorgungs- bzw. Hygieneprodukte direkt von Curro Med zu beziehen. Im Bereich der Wundversorgung übernehmen wir für Sie das Rezeptmanagement, sodass Sie sich voll und ganz auf die Pflege konzentrieren können und keine Engpässe befürchten müssen. Sämtliche Produkte auf Ihrer ärztlichen Verordnung sind von den Krankenkassen – abgesehen des Eigenanteils – abgedeckt, sodass Sie schnell und einfach die notwendigen Materialien für eine professionelle Wundversorgung beziehen.
Unser Kundenserviceteam steht Ihnen telefonisch unter 06849 / 750 44 0 und per Mail unter info@curro-med.de beratend zur Seite.
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen einer trockenen und einer feuchten Wundheilung?
Die trockene Wundheilung fördert die Krustenbildung, was den Heilungsprozess verlangsamen kann. Bei der feuchten wird ein optimales feuchtes Milieu geschaffen, das eine schnellere und narbenärmere Heilung ermöglicht.
Wie kann ich das Risiko einer Wundinfektion minimieren?
Um die Gefahr von Komplikationen zu reduzieren, sollte eine gründliche Wundreinigung und -pflege durchgeführt werden. Dazu gehört auch der Einsatz geeigneter antiseptischer Produkte, um die Ausbreitung von Infektionen zu hemmen. Ein regelmäßiger Verbandswechsel fördert die optimale Heilung und vermeidet Entzündungen.
Wie wichtig ist die Ernährung für die Wundheilung?
Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung kann sich positiv auf den Genesungsprozess von Wunden auswirken. Es ist empfehlenswert, ausreichende Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Eiweiß zu sich zu nehmen, um die Regenerationsfähigkeit der Haut zu fördern. Um festzustellen, ob ein speziell auf Sie zugeschnittener Ernährungsplan Ihre Wundheilung verbessern kann, ist es ratsam, einen qualifizierten Arzt zu konsultieren, der Ihre individuellen Bedürfnisse kennt und berücksichtigt.