
Kompressionstherapie:
effektive Unterstützung für Venen und Lymphsystem
Zur Behandlung von venösen Erkrankungen und Lymphödemen kommt die Kompressionstherapie zum Einsatz. Curro Med, Ihr zuverlässiger Partner für erstklassige Medizin- und Hygieneprodukte, bietet Ihnen Kompressionshilfen auf Rezept als Teil der Homecare-Versorgung an. Unsere Therapiemittel sind sowohl für Fachkräfte im Pflegebereich als auch für Angehörige, die eine kompetente und effiziente Versorgung sicherstellen möchten, gedacht. Im Folgenden erläutern wir Ihnen den Zweck einer Kompressionstherapie und wie diese angewandt wird.
Was ist
Kompressionstherapie?
Die Kompression der Venen und des Lymphsystems ist eine bewährte klinische Behandlungsmethode, bei der gezielter Druck auf die betroffenen Körperregionen ausgeübt wird, um die Blut- und Lymphzirkulation zu fördern. Mithilfe spezieller Kompressionsmittel wie Strümpfen, Binden oder manueller Lymphdrainagen wird der benötigte Druck erzeugt. Die Therapie ist darauf ausgerichtet, Schwellungen zu verringern, Schmerzen zu lindern und die Heilung von venösen Geschwüren sowie chronischen Wunden zu beschleunigen. Sie spielt eine entscheidende Rolle in der Behandlung von Venenerkrankungen und Lymphödemen, indem sie den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützt und die Funktionalität des Lymphsystems verbessert.

Wann wird die Kompressionstherapie empfohlen?
Die Kompressionstherapie ist Teil eines ganzheitlichen Ansatzes in der Medizin und erfolgt bei diversen Krankheitsbildern:
- chronisch venöse Insuffizienz
- Adipositas
- Niereninsuffizienz
- Vaskulitus
- Lipödem
- Lymphödem
- Thrombose
Darüber hinaus kann die Kompressionstherapie auch während der Schwangerschaft, nach chirurgischen Eingriffen sowie zur Prävention von Ulzera am Bein angewandt werden.
Phasen der Kompressionstherapie
Die erfolgreiche Anwendung der Kompressionstherapie ist in drei aufeinander aufbauende Phasen untergliedert, die jeweils spezifische Ziele verfolgen. Dank der strukturierten Vorgehensweise werden eine effektive Behandlung und langfristig positive Ergebnisse sichergestellt.
Phase 1: Die Entstauung
Während der Entstauungsphase wird durch den Einsatz von Kompressionsmitteln eine Reduzierung von Ödemen und Schwellungen angestrebt, um den betroffenen Bereich zu entlasten. Die Dauer dieses Prozesses variiert je nach Schweregrad der Erkrankung und individueller Reaktion, liegt jedoch in der Regel zwischen 3 und 4 Wochen.
Der aufzubauende Druck sollte zwischen 40 und 60 mmHg betragen. Kommt es zu Komplikationen, kann der Druck zu Beginn auf 20 mmHg vermindert werden. Moderne Wundauflagen wie Saugkompressen, Superabsorber oder feinporige PU-Schaumstoffverbände tragen je nach Krankheitsbild zur Unterstützung der Therapie bei.
Phase 2: Erhaltungsphase
In der Erhaltungsphase hat das Bein seinen ursprünglichen Umfang erreicht. Diesen Zustand gilt es zu erhalten, um die fortschreitende Wundheilung zu unterstützen. Auch in diesem Stadium gehören medizinische Kompressionsmittel zum Alltag. Empfehlenswert sind spezielle Kompressionsstrümpfe wie Ulkus-Strumpfsysteme. Sie bestehen aus zwei Einzelstrümpfen, die tagsüber übereinander angezogen werden. Der dünnere Unterstrumpf kann beispielsweise den Wundverband fixieren und besitzt einen geringen Anlagedruck, weshalb er Tag und Nacht zum Einsatz kommt. Wenn beide Strümpfe über den Tag hinweg gemeinsam agieren, erzeugen sie den erwünschten Druck von etwa 40 mmHg.
Positive Aspekte für den Patienten sind:
- Eine erhöhte Beweglichkeit im Sprunggelenk
- Ein besserer Sitz im Straßenschuh
- Kein Verrutschen am Bein
- Ein selbstständiges Anlegen
Phase 3: Prävention
Nach erfolgreicher Wundversorgung und -heilung ist die kontinuierliche Anwendung von medizinischen Kompressionsstrümpfen (MKS) unausweichlich. Das regelmäßige Tragen von MKS dient der Prävention von Ödemen und neuen Wunden. Die Auswahl und Verschreibung der Produkte erfolgt auf Basis verschiedener Kriterien. So sind Maßanfertigungen ebenso möglich wie Konfektionsware in unterschiedlichen Kompressionsklassen.
Zusätzlich können Sie selbst venösen und lymphatischen Erkrankungen vorbeugen, indem Sie folgende Ratschläge beherzigen:
- Regelmäßige Bewegung
- Übergewicht vermeiden
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Richtige Lagerung der Beine um 20° erhöht
- Gesunde Ernährung mit viel Ballaststoffen und einfach ungesättigten Fettsäuren
Leitfaden zur Kompressionstherapie
Um das volle Potenzial der Kompressionstherapie auszuschöpfen, ist ein Verständnis der unterschiedlichen Anwendungsformen und ihrer spezifischen Einsatzgebiete entscheidend.
Kompressionstherapie mit Strümpfen
Medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) kommen meist in der Erhaltungsphase oder zur Prävention zum Einsatz und sind in verschiedenen Varianten erhältlich, um den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen gerecht zu werden. Die Strümpfe üben einen gleichmäßigen Druck auf die Beine aus, um den Blutfluss zum Herzen zu fördern und Schwellungen zu reduzieren. Der höchste Druck befindet sich am Knöchel und nimmt nach oben hin ab.
Die unterschiedlichen Modelle umfassen Knie- oder Wadenstrümpfe (AD), Schenkelstrümpfe (AG) sowie Strumpfhosen mit offener oder geschlossener Zehenpartie. Ein entscheidender Vorteil von Kompressionsstrümpfen besteht darin, dass Patienten sie in der Regel eigenständig anlegen können.
Die Kompressionsstrümpfe lassen sich nach dem ermittelten absoluten Kompressionsdruck im Fesselbereich in vier Kompressionsklassen (KKL) einteilen:
- KKL I: leichter Druck von 18–21 mmHg
- KKL II: mäßiger Druck von 23–32 mmHg
- KKL III: starker Druck von 34–46 mmHg
- KKL IV: sehr kräftiger Druck von mind. 49 mmHg
Kompressionstherapie mit Binden
Kompressionsbinden bieten eine flexible Lösung zur individuellen Einstellung des Drucks während der Entstauungsphase und können gezielt an die entsprechende Körperregion und Schwellung angepasst werden. Das Anlegen der Binden direkt auf der Haut übernimmt das medizinische Fachpersonal. Die Binden bestehen aus einer weichen inneren Schicht zum Polstern und Ausgleichen von Unebenheiten am Bein sowie selbsthaftenden äußeren Binden zum Aufbau des Drucks. Aufgrund der Dicke des Mehrlagenverbandes ist es den Patienten jedoch in der Regel nicht möglich, normale Schuhe zu tragen.
Kompressionstherapie mit Luftkissen
Pneumatische Kompressionstherapiegeräte verwenden Luftkissen, die sich in einem rhythmischen Zyklus aufblähen und entleeren, um den Lymphfluss zu fördern und Ödeme effektiv zu reduzieren. Geräte zur Lymphdrainage sind insbesondere bei ausgeprägten Lymphödemen und postoperativen Zuständen eine wirkungsvolle Therapieoption und können je nach Indikation von dem Patienten auch selbst angelegt werden.
Kompressionsmittel im Überblick
| Eigenschaften | Kurzzug-binden | Mehrkomponenten-systeme | Bandagen | Ulkus-Strümpfe | MKS | Lymph-drainagen |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fehleranfälligkeit | hoch | gering | gering | gering | gering | gering |
| Intervall für Verbandswechsel | täglich | mehrere Tage | mehrere Tage | mehrere Tage | entfällt, da Wunde bereits abgeheilt | individuell |
| geeignet für Entstauungsphase | ja | ja | ja | nein | nein | ja |
| geeignet für Erhaltungsphase | nein | ja | ja | ja | nein | ja |
| geeignet zur Prävention | nein | nein | nein | nein | ja | ja |
| selbstständiges Anlegen | nein | nein | ja | ja | ja | ja |
Kompressionsmaterial bei Curro Med erhalten
Curro Med ist Ihr zuverlässiger Ansprechpartner für hochwertige Homecare-Versorgung. In unserem Sortiment finden Sie effektive Bandagen und Kompressionsstrümpfe, die auf Rezept Ihres behandelnden Arztes erhältlich sind.
Egal ob Sie ein professioneller Pflegedienstleister oder familiärer Versorger sind – wir unterstützen Sie als Experten im Bereich Homecare-Dienstleistungen , um eine bestmögliche Pflege zu gewährleisten. Gerne stehen wir Ihnen für Fragen zur Anwendung oder für eine umfassende Beratung zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns jederzeit zu kontaktieren.
Wann muss der Kompressionsverband abgenommen werden?
Es ist empfehlenswert, den Kompressionsverband regelmäßig zur Hautpflege und Inspektion der Haut zu entfernen. Die Häufigkeit dieses Vorgangs sollte entsprechend dem individuellen Krankheitsbild und dem verwendeten Kompressionsmittel festgelegt werden. Zusätzlich ist der Verband umgehend abzunehmen, wenn Symptome wie Schweißausbrüche und Kurzatmigkeit, Taubheitsgefühle und Missempfindungen, Blau- oder Weißfärbung der Zehen, zunehmende Schmerzen oder akute Bewegungseinschränkungen auftreten.
Mit welchen Komplikationen ist zu rechnen?
Mögliche Risiken umfassen leichte Hautirritationen, Juckreiz und in seltenen Fällen allergische Reaktionen auf das Material der Kompressionsmittel.
Bei welchen Patienten ist eine Kompressionstherapie kontraproduktiv?
Eine Kompressionstherapie sollte bei Patienten mit fortgeschrittener peripherer arterieller Verschlusskrankheit, dekompensierter Herzinsuffizienz, septischer Phlebitis und unkontrollierten Infektionen im Behandlungsbereich vermieden werden. Es ist ratsam, vor Beginn einer Kompressionstherapie eine individuelle Bewertung durch einen Facharzt vornehmen zu lassen.

